Hitze-Kampagne
Maßnahmen der Präventionsstelle zum Thema „Hitze aus gesundheitlicher Sicht“
Die Sommer werden immer wärmer, so genannte Urbane Hitzeinseln nehmen aufgrund der Klimaerwärmung in den Städten zu. Daher ist es wichtig zu wissen, dass Hitze das Wohlbefinden und die Gesundheit jeder einzelnen Person stark beeinträchtigen kann.
Gesunde Menschen können übermäßige Temperaturen mit passenden Maßnahmen im Allgemeinen noch gut kompensieren. Für die nachstehenden besonders gefährdeten Personengruppen kann Hitze jedoch auch lebensbedrohlich werden.
„Gesunde Küche – Tipps und Rezepte für heiße Tage“ des Landes Kärnten finden Sie auf der Homepage des Landes Kärnten.


Fotocredit: Büro StR Petritz

Sensibilisierung der Bevölkerung
Die Präventionsstelle der Abteilung Gesundheit, Jugend und Familie hat gemeinsam mit der Abteilung StadtKommunikation auf der Klagenfurter Homepage unter www.klagenfurt.at/hitzeschutz die die oben genannten wichtigsten Hitzeschutztipps und weitere gesundheitsrelevante Infos, Notfallnummern oder weiterführende Links zusammengefasst.
Die Hitzemaßnahmen der Präventionsstelle wurden im Gesundheitsausschuss vorgestellt.
Eine zusätzliche Sensibilisierung der Bevölkerung erfolgt über Informationsvorträge für Vertreter:innen besonders gefährdeter Gruppen:
- Beim Senior:innenbeirat im Juni 2025 erfolgte ein Informationsvortrag zum Thema Hitze. Vereinbart wurde, dass die Beiräte die Informationen und Plakate bei den Seniorennachmittagen der verschiedenen Fraktionen weitergeben bzw. aushängen.
- Für Hausbesorger:innen von Klagenfurt Wohnen erfolgte ebenso im Juni 2025 ein Informationsvortrag zu diesem Thema.
Im Zuge dessen hat Klagenfurt Wohnen auch A3-Plakate mit Verhaltenstipps bei Hitze an die Hausbesorger:innen verteilt. Diese wurden in allen Stiegenhäusern der Gemeindebauten ausgehängt.
„Alkohol und andere Drogen bei Hitze“
Um eine weitere gefährdete Gruppe zu unterstützen, wurde in Kooperation mit Streetwork Klagenfurt der Abteilung Gesundheit, Jugend und Familie ein Flyer zum Thema „Alkohol und andere Drogen bei Hitze“ erstellt und u.a. über Social Media geteilt.
Zusätzlich fand im Juli 2024 im Eggerheim ein Kurzvortrag für Streetwork- und Eggerheim-Mitarbeiter:innen bzw. Klientinnen zu diesem Thema statt:
„Alkohol und sonstige Drogen bei Hitze“ - Impulsvortrag zu Verhaltenstipps bei Hitze und zu den hitzebedingten Erkrankungen.
Hitze kann für den menschlichen Körper eine enorme Belastung oder sogar eine Gesundheitsgefahr darstellen. Die vermehrter Umgebungstemperatur oder die Sonneneinstrahlung führen zu einer Überwärmung des Organismus mit Anstieg der Körperkerntemperatur. Der menschliche Körper leitet automatische Gegenmaßnahmen zur Temperatursenkung ein. Diese Reaktion ist jedoch vor allem für das Herz-Kreislaufsystem und den Elektrolythaushalt belastend.
Ein gesunder Körper kann einer Überhitzung des Körpers mit passenden Gegenmaßnahmen, wie schwitzen, sich abkühlen und ausreichend trinken, meistens gut entgegenwirken. Gelingt es nicht, so kommt es zu hitzebedingten Erkrankungen.
Für Personen der oben genannten Risikogruppen kann dieser erforderliche Temperaturausgleich jedoch recht rasch ernstzunehmende Schwierigkeiten bereiten oder sogar lebensgefährlich werden.
Erste Symptome für hitzebedingte Erkrankungen sind:
Starkes Schwitzen, trockener Mund und beginnende Erhöhung der Körpertemperatur bei feuchtwarmer oder feuchtkühler Haut. Der Blutdruck wird niedriger bei gleichzeitig steigendem Puls und schwererem Atmen. Insgesamt zeigen sich Kreislaufbeschwerden, Schwächegefühl und Müdigkeit, oft begleitet von Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Muskelkrämpfen (als Zeichen eines Elektrolytverlustes – Mineralstoffmangels). Der Harn wird dunkler und die Menge geringer. Beides kann sehr gute, indirekte Hinweise auf einen bereits zu niedrigen Flüssigkeitshaushalt des Körpers geben.
Mit zunehmendem Flüssigkeitsverlust (Dehydrierung) kommt es zu Hitzeerschöpfung und Steigerung der oben genannten Beschwerden. Zusätzlich zeigen sich Verwirrtheit, Schwindel und zunehmend raschere Atmung, bei niedrigem Blutdruck und schnellem Puls.
Der Übergang zum Hitzekollaps kann rasch erfolgen und zeigt sich mit plötzlicher Bewusstlosigkeit, die sich im Liegen meist zurückbildet und spätestens zu diesem Zeitpunkt schnelle ärztliche Hilfe benötigt.
Beim Hitzeschlag oder auch Hitzeschock ist der Anstieg der Körperkerntemperatur bereits sehr hoch. Die meistens gerötete Haut wird zunehmend trockener – als Hinweis, dass der Temperaturausgleich durch Schwitzen nicht mehr funktioniert. Die oben genannten Symptome und der Bewusstseinsverlust sind ernstzunehmende Warnzeichen. Das Krankheitsbild ist höchst lebensbedrohlich und führt häufig zu bleibenden Organschäden, neurologischen Schäden oder Tod.
Sonnenstich: Nach längerer, direkter Einwirkung von Sonnenstrahlung auf den Kopf können sich neben einem roten und heißen Kopf auch starke Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen oder sogar Nackensteifigkeit und Bewusstseinsverlust zeigen.
Erste Hilfe-Maßnahmen bei hitzebedingten Beschwerden:
- Bringen Sie die betroffene Person in einen kühlen Raum oder in den Schatten.
- Öffnen oder entfernen Sie beengende Kleidung.
- Bieten Sie der betroffenen Person Wasser oder Ähnliches an – sofern die Person bei Bewusstsein ist!
- Kühlen Sie die betroffene Person mit kühlen Umschlägen oder Ähnlichem.
- Rufen Sie im Ernstfall so schnell wie möglich die Rettung (Notruf 144) oder holen ärztliche Hilfe.
- Bringen Sie die Person bei Bewusstlosigkeit in eine stabile Seitenlage und wählen sofort den Notruf 144.
Ausführliche Informationen zum Thema Hitze finden Sie auch im „Kärntner Hitzeschutzplan 2025“ und in den diversen Merkblättern des Landes Kärnten.