Präventionsforen

Für Lehrende der Primar- und Sekundarstufe, der Polytechnischen Schule und der Schulen für Kinder mit erhöhtem Sonderbedarf im Schuljahr 2023/2024

Das Präventionsforum ist eine Plattform oder Veranstaltung, die sich dem Austausch von Wissen, Strategien und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen widmet.

Es findet vierteljährlich im Rathaus Klagenfurt statt und wird in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Kärnten organisiert. Lehrende der Primar- und Sekundarstufe und der Polytechnischen Schule, die an der Pädagogischen Hochschule gemeldet sind, bekommen für ihre Teilnahme Fortbildungspunkte.
Bei Versäumen der Anmeldefrist ist eine Anmeldung durch die eigene Schulleitung VOR der Veranstaltung an die Koordinatoren der Pädagogischen Hochschule Kärnten zu übermitteln.

Themen:

Bedeutung der kindlichen Verkehrswahrnehmung für die Mobilitätserziehung in der Volksschule

Verkehrssicherheitsworkshop

Referent Mag. Benjamin Passegger, Sicher unterwegs/AUVA/Einsatzgebiet Kärnten; Workshopleiter für Verkehrssicherheitsworkshops

 

Aufgaben, Leistungen und Angebote der AUVA

  • Vorstellung der präventiven Maßnahmen und Projekte an Schulen
  • Informationen zum gesetzlichen Versicherungsschutz (Versicherungsfälle, Unfallmeldeformular,…)

Referentin: Mag.a Renée Slupetzky, Arbeitspsychologin Kindergarten/Schule/Hochschule; Unfallverhütungsdienst der AUVA-Außenstelle Klagenfurt

„Essstörungen in der Schule“

Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit Betroffenen von Essstörungen

Referentin:
OÄ Dr.in med. Ellen Auer-Welsbach, MBA, Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee

OÄ Dr.in med. Ellen Auer-Welsbach, MBA ist seit 2006 Oberärztin am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee an der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit den Themen Essstörungen und Suizidalität.

Die Prävalenz von Essstörungen lag in den letzten zehn Jahren auf einem geringen Maß. Diese hat sich jedoch durch die COVID-19 Pandemie verdreifacht! Jedoch holen sich nur 25 % aller Betroffenen professionelle Hilfe. Dabei sind hauptsächlich Frauen von psychischen Essstörungen wie Anorexie und Bulimie betroffen. Das Thema Essstörungen ist nicht nur ein klinisches Erscheinungsbild, sondern ist auch in der Gesellschaft verbreitet, besitzt einen sehr hohen Stigmatisierungsgrad und ist mit diesem von Drogengebrauch gleichzusetzen. Dabei werden die Betroffenen aufgrund einer bestimmten Eigenschaft in negativer Weise von anderen ausgegrenzt.

Folgende Essstörungen wurden von OÄ Dr.in med. Auer-Welsbach vorgestellt:

•             Adipositas

•             Anorexia Nervosa (Magersucht)

•             Bulimia Nervosa

Welche Anzeichen können bei Essstörungen auftraten?

  • Unzufriedenheit mit der Figur
  • Diätwünsche, verändertes Essverhalten (Rituale, Horten)
  • verstärkte Beschäftigung mit dem Thema Essen
  • Aggressives oder ablehnendes Verhalten, wenn über das Thema Essen gesprochen wird
  • Rückzugsverhalten
  • Ungewöhnliches Verhalten im Unterricht (apathisch, wirkt abwesend, Hyperaktivität, depressive Verstimmung, Reizbarkeit)
  • Verändertes Leistungsverhalten (Perfektionismus, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, schulischer Leistungsabfall, abnehmende Lernbereitschaft)
  • Verändertes soziales Verhalten (weniger Kontakt zu Mitschüler:innen, auffälliges Essverhalten)

Wie können Schulen bei der Erkennung und Behandlung von Essstörungen unterstützen?

  • Erkennen des körperlichen Zustandsbildes (Turnen)
  • Beobachtung der Pausensituation
  • Gemeinsames Essen (Vorbildwirkung)
  • Kontaktaufnahme mit der/dem Schulärztin/Schularzt
  • Mit dem Kind sprechen
  • Obsorgeberechtigte:n informieren
  • Geduld und langer Atem für die Behandlung: Unterstützung durch Schule
  • Einbeziehung der Klasse
  • Unterrichtsthemen: Körperbild, Essen, Selbstwert, Emotionen, etc.
  • Präventionsarbeit
  • Externe Unterstützung hinzuziehen

Zum Abschluss wurde in einer kurzen Diskussionsrunde darüber gesprochen, dass vor allem Adipositas ein großes und immer mehr zunehmendes Problem in Schulen ist. Dabei wurde von mehreren Personen auf ein mögliches geringes Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl verwiesen.

Sexualpädagogik heute?!
Interaktiver Fachvortrag mit praktischen Umsetzungstipps für den Volksschulbereich

  • Methoden und Materialien für die sexuelle Bildung
  • Online-Medien und sexuelle Inhalte – aktuelle Trends und Risiken
  • Präventionspotentiale und Chancen der sexuellen Bildung im Volksschulalter

Referentin: Mag.a (FH) Christiane Hintermann, Sexualberatung und Sexualpädagogik Kärnten

GliK – Gesund lieben in Klagenfurt

Interaktiver, sexualpädagogischer Fachvortrag

Referent:innen:
Victoria WURZER, BSc, 
Sexualpädagogin, aidsHilfe Kärnten
Verena NERI, BA BA, Sexualpädagogin, Diakonie de La Tour

Die beiden Referentinnen gaben einen Einblick in die niederschwellige, zielgruppengerechte sowie positiv besetzte Gesundheitsförderungs- und Präventionsarbeit zu den Themen

• Liebe,

• Sexualität und Beziehung,

• Grenzen und Zugang zum eigenen Körper von Heranwachsenden jeglicher Herkunft mit

   besonderem Augenmerk auf Jugendliche mit Flucht- & Migrationsbiographie.

 

Essstörungen an Schulen - Interaktiver Fachvortrag für den Volksschulbereich

  • Praktische Umsetzungstipps im Umgang mit diesem sensiblen Thema
  • Hinweise auf beginnende Essstörungen in der Primarstufe
  • Mögliche Ursachen
  • Handlungsmöglichkeiten bei Anzeichen oder bei konkreten Auffälligkeiten
  • Präventionsmaßnahmen

Referentin:OÄ Dr.in Ellen Auer-Welsbach, MBA, Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapeutische Medizin im Klinikum Klagenfurt

 

Schulische Gesundheitsförderung der Österreichischen Gesundheitskasse

Die Servicestelle gesunde Schule Kärnten stellt die kostenlosen Angebote bzw. Projektbegleitung für die Sekundarstufe vor.

Referentin:Heidi Fackler, BSc MSc, Österreichische Gesundheitskasse, Servicestelle gesunde Schule Kärnten,

 

 

 

Kurzvorstellung „Schulische Gesundheitsförderung der ÖGK in der VS“

Referentin:Heidi Fackler, BSc MSc; Österreichische Gesundheitskasse, Servicestelle gesunde Schule Kärnten

Die ÖGK bietet für Volksschulen ein Projekt zur schulischen Gesundheitsförderung an. Sie begleiten dieses drei Jahre lang und fördern auch danach dessen Nachhaltigkeit.

Weitere allgemeine Informationsmaterialien zum Thema Videos, Newsletter, Minibücher, Projekt-Pfad-Finder, diverse Broschüren unter www.gesundheitskasse.at/schule .

 

Vortrag „Umgang mit digitalen Medien“

Referentin:Miriam Wellik, AbtInsp.in, Landeskriminalamt Kärnten, Kriminalprävention

Insp.in Wellik berichtet über aktuelle Themen wie Hass im Netz oder Jugendschutz und Begriffe wie Cyber Mobbing, Grooming und Sexting. Aufklärungsvideos des Bundeskriminalamtes sollen aufzeigen und erklären, wie man sein Online-Verhalten steuern kann, um nicht in eine der unzähligen medialen Fallen zu tappen, wie z.B. seine Privatsphäre zu verlieren oder seine persönlichen Daten offenzulegen.

Insp.in Wellik stellt sich als Fachfrau sehr gerne zur Verfügung, Kindern ab 10 Jahren die Gefahren, aber auch Möglichkeiten des Umgangs mit dem Handy oder Internet im schulischen Umfeld näherzubringen. Sie bietet dabei verschiedene Programme über unterschiedliche Zeiträume an.

Die einzelnen Präventionsprogramme der Polizei/Kriminalprävention können Sie detailliert auf folgender Homepage nachlesen: Jugendprogramme (bundeskriminalamt.at).

Umgang mit digitalen Medien

Eintauchen in die digitale Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen durch gemeinsames, verantwortungsvolles Handeln im Medienalltag.

Inhalte:               

  • #gewalt/#porno
  • #betrug/#spiele
  • #daten/#urheber
  • #network/#apps

Referentin: AbtInsp.in Miriam Wellik, Landeskriminalamt Kärnten, Kriminalprävention

Vortrag „Jugend und Nikotin“

Neue Nikotinprodukte und aktuelle Konsumtrends – Umgang im Jugendalter und rechtliche Rahmenbedingungen

Referentin: Mag.a Eva Maria Adlmann, Sachgebietsleiterin der Suchtprävention Land Kärnten, UA Prävention und Suchtkoordination, Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 5 - Gesundheit und Pflege

Als Reaktion auf das schlechte Image der Zigarette und auf die Einführung strengerer Tabakgesetze setzt die Tabakindustrie auf so genannte “Next Generation Products” oder „Reduced Risk Products“. Jugendliche und auch junge Erwachsene werden durch attraktive Verpackungen und interessante Geschmacksrichtungen angesprochen. Wissenswerte Informationen und die wichtigsten Aspekte im Umgang mit neueren Nikotinprodukten wurden in diesem Vortrag näher erläutert.

Wichtige Informationen dazu: Nikotinbeutel sind kleine weiße Täschchen, die oft in einer Plastik- oder Metalldose vertrieben werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zigaretten (oder E-Zigaretten) erfolgt der Nikotinkonsum nicht über die Lunge (durch Aerosole, die beim Erhitzen, Verbrennen und Verdampfen von Tabak entstehen), sondern über die Mundschleimhaut, also oral. Hierfür werden die Päckchen für eine gewisse Zeit zwischen Unter- oder Oberlippe und Zahnfleisch geklemmt.

Nikotinbeutel enthalten kein pflanzliches, sondern synthetisches Nikotin. Das derzeit geltende österreichische Tabak- und Nichtraucherinnen- bzw. Nichtraucherschutzgesetz (TNRSG) reguliert jedoch lediglich aus der Tabakpflanze gewonnene Nikotinprodukte. Aus diesem Grund gelten viele der bereits bestehenden gesetzlichen Vorgaben nicht für Nikotinbeutel. Dies ist besonders entscheidend hinsichtlich der Qualitätssicherung und vor allem im Hinblick auf den Jugendschutz und das fehlende Werbeverbot für Nikotinbeutel. Nikotin wirkt stimulierend, aufputschend und suchterregend. Essentiell für die Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung ist jedoch nicht nur, welche Substanz konsumiert wird, sondern auch, in welcher Dosierung, Häufigkeit und auf welche Art dies geschieht.

Dosierung: Nikotinbeutel enthalten zwischen 3 und 20 mg Nikotin pro Portion und damit oft mehr Nikotin als Zigaretten. Beide Produkte erreichen durch unterschiedliche Aufnahmegeschwindigkeiten aber vergleichbare Blutkonzentrationen.

Nikotin ist ab 18 Jahren erlaubt!

Trend und Fazit: Snus und Nikotinbeutel sind keine harmlosen Lifestyle-Produkte. Diese Nikotinprodukte können sehr schnell abhängig machen und erfreuen sich aufgrund ihrer Eigenschaften (sind nicht sichtbar, riechen nicht und dampfen/rauchen nicht) seit der strengeren gesetzlichen Regelungen 2019 unter Nikotinkonsument: innen immer größerer Beliebtheit.

 

 

Angebote der Suchtberatungsstelle & Streetwork Klagenfurt

Referentin: Mag.a (FH) Kerstin Fanzott, Leiterin Suchtberatung/Streetwork, Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, Abteilung Gesundheit, Jugend und Familie

Das Team der Suchtberatung hilft und unterstützt Suchtgefährdete, deren Angehörige und bereits Abhängige, ihr Leben und den Alltag wieder suchtfrei zu meistern.

Die Suchthilfe der Abteilung Gesundheit, Jugend und Familie teilt sich in folgende Bereiche:

Drogenberatung VIVA: ab 14 Jahren

Illegale Drogen; Betroffene und Angehörige/Umfeld; §15 SMG, Einzelberatungen, Café Betrieb, Aktivitäten, Harmreduction

Alkoholberatung: Keine Altersbegrenzung

Betroffene und Angehörige/Umfeld; Einzelberatungen, Gruppensetting, Aktivitäten

Beratungsstelle S.U.S. Keine Altersbegrenzung, substanzungebundene Süchte/Verhaltenssüchte

Betroffene und Angehörige/Umfeld; Einzelberatungen, Online Beratung, Aktivitäten

Streetwork

3 Zielgruppen:

  • 14-24-jährige
  • ab 18 Jahren niederschwellige Drogenproblematik
  • Sonstige: Erwachsene, Lebensraum Straße, Einzelberatungen, Aufsuchend, Aktivitäten, Harmreduction

Die Angebote beinhalten:

  • Psychosoziale Beratung und Betreuung:
  • Psychotherapie und psychiatrische Beratung
  • Gesundheitsbezogene Maßnahmen
  • VIVA Aktiv
  • VIVA Café
  • Angehörigenberatung
  • Schadensminimierung/Safer Use

Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Homepage der Stadt Klagenfurt unter Suchtberatung - Klagenfurt.