Die Schulgemeinschaftskonferenz
Ausgrenzung, Gewalt, kulturelle Unterschiede: 2022 erfolgte der Startschuss für das Gewinnerprojekt des 21. Klagenfurter Gesundheitspreises. Die Schulgemeinschaftskonferenz, ein Konzept zur physischen und psychischen Gewaltprävention, zeigte bereits im vorigen Schuljahr bemerkenswerte Ergebnisse. Die Evaluation verdeutlichte Verbesserungen der Klassengemeinschaften, der Kommunikation unter den Schüler:innen sowie der Problemlösekompetenzen der Pilotklassen.
Vor den Konferenzen gaben noch zahlreiche Kinder an, ihre Probleme gewaltvoll zu lösen, mehrere Wochen später gab es keine Gewalt mehr. Motivation und Anlass genug, das Projekt im Schuljahr 2022/23 zu verlängern. „Die teilnehmenden Schulen erhalten eine zusätzliche Steuerungsmöglichkeit bei destruktiven Entwicklungen im Klassenverband, außerdem wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Es ist den Kindern eindrucksvoll gelungen, unter fachlicher Anleitung und Begleitung, eigene Lösungen für ihre Probleme zu finden. Die Kinder können alle wirklich sehr stolz auf sich sein.“ sagt Stefan Weisbach, Leiter der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung levelUP.
Das Konzept der Schulgemeinschaftskonferenz orientiert sich am neuseeländischen Modell des Familienrats, welches seit mehreren Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe Kärntens eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine Familiengruppenkonferenz, bei der alle, für eine Familie wichtige Personen zusammenkommen, um einen Plan zu entwickeln, wie man Probleme gemeinschaftlich bewältigen möchte. Betroffene Familien werden dazu angehalten, Aufgaben auf verschiedene Schultern aufzuteilen, Verantwortung und Kontrolle für das Wohlergehen der Kinder gemeinschaftlich zu tragen oder Entscheidungen zu treffen.„Es ist uns ein Herzensanliegen die Gemeinschaft, das Miteinander und den Dialog in den Mittelpunkt zu stellen.“ so Weisbach.
Aktiv am Projekt beteiligte sich die MS 11 Annabichl. In drei Klassen hatten die Schüler:innen die Möglichkeit, den Prozess der Schulgemeinschaftskonferenz zu erleben, aber auch zu durchleben!
Zum Auftakt dieses Projektes gab es einen Besuch des Gesundheitsstadtrates Mag. Franz Petritz und der Stadtphysika Dr.in med. Birgit Trattler, MSc.