Elternwebinare

Im Zuge der Vortragsreihe "Abenteuer Familie" wurden im Herbst 2023 Impulsvorträge und Workshops zur Stärkung der gesundheitsfördernden Elternkompetenz umgesetzt. Dabei wurden den Eltern, Erziehungsberechtigten, Bezugspersonen und Fachkräften hilfreiche Tipps und Tricks für den Erziehungsalltag in vier Webinaren vermittelt.

Die Referentin ging auf die Risiken und Gefahren von digitalen Spielen und sozialen Medien ein und gab den Teilnehmer:innen wichtige Ratschläge und Strategien zur Begrenzung der Spielzeit.

Zielgruppe: Eltern/Erziehungsberechtigte/Bezugspersonen/Interessierte und Fachkräfte, die sich mit dem Thema beschäftigen möchten.

Inhaltsschwerpunkte:

  • Welche Risiken und Gefahren verbergen sich hinter digitalen Spielen und sozialen Medien?
  • Welche Ratschläge und Strategien gibt es, um die Spielzeit zu begrenzen?

Jugendliche, aber auch Kinder, können sich ein Leben ohne Internet und Co. kaum vorstellen. Unterschiedliche Ansichten über Spiele, Nutzungsdauer oder erlaubte Inhalte führen in Familien oft zu Diskussionen. Dieses Webinar hatte zum Ziel, Familien im Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen.

Die Referentin Mag.a Julia Dier, Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision, ging auf die Risiken und Gefahren von digitalen Spielen und sozialen Medien ein und gab den Teilnehmer:innen wichtige Ratschläge und Strategien zur Begrenzung der Spielzeit.

Tipps für Eltern/Erziehungsberechtigte:
Gemeinsame Regeln in der Familie
vereinbaren z.B. kein Handy während des Essens für alle Familienmitglieder (von der Essenszubereitung bis alles wieder weggeräumt ist), Handy eine Stunde vor dem Schlafen gehen auf den „Handyparkplatz“ abstellen, etc.

Empfehlungen:

  • Möglichst kein Handy vor 3 Jahren,
  • mit 3 Jahren 20 Minuten pro Tag,
  • 10 Minuten pro Lebensjahr, dennoch muss jedes Kind bezüglich dem Zeitlimit individuell betrachtet werden.

 

Zielgruppe: Eltern/Erziehungsberechtigte mit Jugendlichen im Teenageralter. Interessierte/Fachkräfte, die sich mit dem Thema beschäftigen möchten.

Informationen sind im Internet nur einen Klick entfernt. Zu entscheiden, welche Infos richtig oder falsch sind, fällt nicht immer leicht. Vor allem im Bereich Gesundheit wollen Eltern Klarheit – besonders, wenn es um ihre Kinder geht.

Im Webinar am 24. Oktober 2023 hatten interessierte Eltern und Erziehungsberechtigte die Möglichkeit, am Beispiel der Seite feel-ok.at zu erfahren, wie sie hilfreiche Informationen zu gesundheits- und lebensrelevanten Themen für Jugendliche finden, bewerten und gemeinsam mit ihrem Kind bearbeiten können.

Magdalena Trost, BA, MA und Mag.a Dr.in Inge Zelinka-Roitner von Styria vitalis erklärten den Teilnehmenden in ihrem Vortrag, wie die Gesundheits- und Lebenskompetenz von Jugendlichen gefördert werden kann um dadurch ihr Gesundheitsverhalten und Wohlbefinden positiv zu beeinflussen und so risikoreichem Verhalten und Suchtmittelkonsum vorzubeugen.
Unter Gesundheitskompetenz ist die grundsätzliche Befähigung zum gesundheitsförder-lichen Handeln zu verstehen. Gesundheitskompetenz ermöglicht es, mit der eigenen Gesundheit verantwortungsvoll umzugehen, gesunde Entscheidungen zu treffen und sich gesund zu verhalten.

Die Vortragenden führten aus, warum es gerade im Jugendalter so wichtig ist, Gesundheitskompetenz zu vermitteln.

„Weil es für das gesunde Aufwachsen von Jugendlichen wichtig ist, dass sie Gesundheitsinformationen und Wissen über Gesundheit und Krankheit haben, dieses verstehen und anwenden können! Weil es einen belegten Zusammenhang zwischen Gesundheitskompetenz und Gesundheit gibt: Gesundheitskompetentere Menschen treffen gesundheitsförderlichere Alltagsentscheidungen, z.B. bewegen sich mehr, nehmen mehr präventive Leistungen in Anspruch, benötigen weniger Akutbehandlungen. Sie können ihre Situation besser kommunizieren und medizinische, therapeutische und pflegerische Empfehlungen besser verstehen und haben bessere klinische Ergebnisse.“ so Magdalena Trost, BA, MA und Mag.a Dr.in Inge Zelinka-Roitner in ihrem Vortrag.

Eine Möglichkeit der Umsetzung bietet die Seite feel-ok.at. Im Webinar hatten die Teilnehmenden im Anschluss an den theoretischen Input die Möglichkeit, die Seite praktisch zu erproben und gemeinsam mit den Vortragenden zu besprechen. Feel-Ok.at bietet viele Informationen zu verschiedensten Themenbereichen die für Eltern von Kindern im Teenageralter relevant sind wie etwa Alkohol, psychische Probleme oder Gewalt. Aber auch Kontaktadressen zu Anlaufstelle werden zur Verfügung gestellt. Zudem bietet die Seite die Möglichkeit, die Themen gemeinsam mit dem Kind in interaktiver Weise zu bearbeiten.

Der Unterschied zwischen Genuss, Gewohnheit und Sucht kann oftmals ein schmaler Grat sein. Für Eltern ist es wichtig, die wesentlichen Aspekte einer Sucht bzw. eines Suchtverhaltens zu erkennen, zu verstehen und damit frühzeitig ihre Kinder vor Sucht zu schützen.

Das Webinar war an Eltern/Erziehungsberechtigte von Kindern und Jugendlichen im Altern von 10 bis 14 Jahren gerichtet. Die beiden Referentinnen, Mag.a (FH) Kerstin Fanzott, Sozialarbeiterin, Leiterin der städtischen Suchtberatungsstellen und Streetwork und  Mag.a Andrea Piskernik , Psychotherapeutin in der städtischen Drogenberatung VIVA, bearbeiteten die unterschiedlichen Formen von substanzgebundenen legalen Süchten (Alkohol, Nikotin, „Snus“/Kautabak, Medikamente) und illegalen Süchten [Cannabis (Minz), Speed, Ecstasy, Heroin (Braunes), Kokain (Weißes)]. Ergänzend wurden die substanzungebundenen Süchte oder Verhaltenssüchte wie Kaufsucht, Spielsucht, Computersucht, Handysucht, Essstörung oder selbstverletzendes Verhalten näher beleuchtet.

Suchtmittel führen dazu, dass im Gehirn Botenstoffe ausgeschüttet werden, die Wohlbefinden auslösen. Die Person fühlt sich nach der Einnahme der Suchtmittel besser und möchte dieses positive Gefühl möglichst aufrechterhalten. Das Gehirn wird durch den Konsum „belohnt“.

Wichtig zu wissen:
Hinter jeder Sucht steht ein Bedürfnis (Gefühle wie Geborgenheit, Zugehörigkeit, Selbstbewusstsein usw.). In der Sucht wird dieses Gefühl gefunden und befriedigt. Das Leben wird durch die Sucht bestimmt und ist nicht mehr kontrollierbar.

Was könnte schützend wirken?

Persönlichkeitsfaktoren:

  • Gelingende Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit
  • Realistische Selbsteinschätzungsfähigkeit
  • Hohe Eigenaktivität – das Gefühl, das eigene Leben aktiv gestalten zu können
  • Positives Selbstwertgefühl
  • Ressourcen und Erfahrungen im Bewältigen von Problemlagen
  • Hoffnungsbereitschaft; Zuversicht
  • Risikobewusstsein; Selbsteinschätzung - Wissen um Wirkung, Folgen und Gefahren
  • Kritikfähigkeit; selbstständige Urteilsbildung, Reflexion des Konsumverhaltens
  • Kohärenzsinn (Gefühl des Verankertseins, Sinn, Lebensbewältigung, …)
  • Genuss und Erlebnisfähigkeit – Möglichkeit, Gefühle auszuleben und damit umzugehen

Soziale Faktoren:

  • Gutes Verhältnis zu den Eltern oder Vertrauenspersonen und Unterstützung
  • Sozial und emotional günstiges Erziehungsklima (feste emotionale Bezugspersonen,
  • gutes soziales Netzwerk, stabilisierende Freundschaftsbeziehungen, Anerkennung und Deutungshilfen im Alltag)
  • Zugang zu Information und Bildung
  • Förderliches Klima in der Schule und am Arbeitsplatz - überschaubare Unterrichtsstruktur
  • Angemessene Anforderungen, förderliche schulische Umwelt
  • Positive und authentische Vorbilder

Früherkennungsmerkmale

Soziale Merkmale und Veränderung des Verhaltens

  • Konzentrationsstörungen
  • hoher Geldbedarf oder plötzlicher Geldbesitz
  • Änderung der Lebensgewohnheiten; Rückzug; Instabilität; Terminversäumnisse, Unpünktlichkeit
  • Vernachlässigung der Freizeitaktivitäten und Verpflichtungen, Arbeitsverlust, Schulschwänzen
  • neue Freunde, mysteriöse Anrufe, Lügen, Geheimnisse
  • Unfälle
  • Verhaltensauffälligkeiten wie launisch, aggressiv, gestresst, chaotisch, gedanklich abgelenkt,
    vergesslich, wütend, traurig, depressiv…
  • kurzfristige Krankenstände
  • Kontaktvermeidung
  • Mangelhafte Arbeitsleistung
  • Fehlerhafte Ergebnisse oder Arbeitsrückstände

FAZIT für Eltern/Erziehungsberechtigte

Sollten Verhaltensauffälligkeiten bemerkt werden, kann durch gezieltes Ansprechen ein Schritt in Richtung Veränderung herbeigeführt werden – dies erfordert ein hohes Maß an Sensibilität.
Selten sind die Signale eindeutig!
Auf das eigene Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“, achten.

Mobbing kann jedes Kind treffen - Hilfestellungen und Tipps für Eltern bei Mobbing im Kindes- und Jugendalter

Oftmals wird der Begriff Mobbing schnell und leichtfertig verwendet, manchmal wird Mobbing bei Kindern und Jugendlichen erst spät erkannt.
Wann spricht man überhaupt von Mobbing und wie kann man erkennen, ob es sich vielleicht nur um einen Konflikt handelt?
Wie kann ich als Elternteil meine Kinder bei Mobbing unterstützen und stärken? Was kann ich tun, wenn mein Kind andere mobbt? Wo finden Eltern und Kinder/Jugendliche Hilfe und Anlaufstellen?

Antworten und konkrete Tipps wurden in diesem Elternwebinar bearbeitet.

Tipps für Eltern und Erziehungsberechtigte:

  • Motivieren Sie Ihre Kinder, vorbehaltlos über ihre Gefühle zu sprechen und helfen Sie ihnen, diese einzuordnen. Dazu gehören auch Wut und Ärger.
  • Holen Sie sich rechtzeitig professionelle Beratung und Unterstützung, wenn Sie sich dabei überfordert fühlen.
  • Unterschiedliche Entwicklungsphasen benötigen unterschiedliche Herangehensweisen (z.B. Pubertät).

Wie können Eltern ihre Kinder in Krisen gut begleiten?

  • Stellen Sie haltgebende Rahmenbedingungen zur Verfügung.
  • Unterstützen Sie Bestrebungen, Probleme selbstständig zu lösen und unabhängig zu werden.
  • Aber bleiben Sie im Gespräch, im gegenseitigen Gedankenaustausch.
  • Setzen Sie sich mit Ihrer eigenen, persönlichen Betroffenheit auseinander.
  • Bleiben Sie in Kontakt und emotional verfügbar.
  • Nehmen Sie professionelle Hilfsangebote in Anspruch.