6. Fachtagung der "Plattform Prävention"
„Digitale Medien – Chance oder Risiko für die Gesundheitsförderung und Prävention“
Wir leben mitten im digitalen Zeitalter. Kinder und Jugendliche wachsen wie selbstverständlich mit Smartphone, Spielekonsolen und Co auf. Soziale Medien sind ein Teil dieser digitalen Welt, bereichern unser Leben, erschweren aber manchmal auch die Kommunikation und das Miteinander. Digitale Medien sind ständige Begleiter unseres täglichen Lebens, die viele Möglichkeiten und Chancen aber auch Risiken für Kinder und Jugendliche bergen.
Wie können Institutionen wie Kindergarten, Schulen aber auch andere Einrichtungen, die von Kindern und Jugendlichen besucht werden auf diese Herausforderungen reagieren? Wie müssen sie gestaltet werden, um jungen Menschen ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen? Wie gelingt es am besten, Kinder und Jugendliche zu schützen und stark für die Zukunft zu machen?
Mit diesen und noch vielen anderen Fragen beschäftigten knapp 190 Expertinnen und Experten aus verschiedensten Fachbereichen der schulischen und außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit bei der 6. Fachtagung der Plattform Prävention am 11. Oktober 2023 an der Pädagogischen Hochschule in Klagenfurt.
Marietherese van Veen beleuchtete den Aspekt der Digitalen Medien bei den Jüngsten
Kinder wachsen von klein auf mit digitalen Medien auf. Haben sie noch kein eigenes Handy oder Tablet, nutzen sie gerne die Geräte der Eltern. Kein Wunder, digitale Medien unterhalten uns und erleichtern den Alltag. Doch wie können wir sicherstellen, dass Heranwachsende einen gesunden Umgang damit entwickeln?
Dieser Frage wurde im Fachvortrag von Marietherese van Veen nachgegangen. Die Vortragende gab spannende Einblicke in das Medienverhalten in österreichischen Familien. Beispielsweiße sind 72 Prozent der 0 bis 6-jährigen Kinder täglich im Internet, das belegt eine Studie von Safer Internet aus dem Jahr 2019 – die Tendenz ist steigend. In Haushalten mit Kindern unter 6 Jahren gibt es heute durchschnittlich vier bis fünf internetfähige Geräte. Bereits 72 Prozent der Kinder zwischen 0 und 6 Jahren bzw. 81 Prozent der 3- bis 6- Jährigen nutzen diese zumindest gelegentlich selbst. Im Vergleich zu 2013 (41 %) ist damit in der Altersgruppe der drei bis sechs-jährigen eine Verdoppelung festzustellen, wie van Veen ausführte Sie beleuchtete in ihrem Referat auch Möglichkeiten des „richtigen“ Umgangs mit Medien und gab Tipps für die Praxis um Kinder medienkompetent zu begleiten und bilden. Aber auch die Arbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten wurde in ihrem Vortrag besprochen.
Frau Konrad verdeutlichte den Tagungsteilnehmer:innen wie sich soziale Medien auf die Ernährung und das eigene Körperbild auswirken
In einem weiteren Vortrag widmete sich Assoc. Prof.in (FH) Mag.a Dr.in Manuela Konrad von der FH Joanneum dem Zusammenhang von Ernährung, Körperbildern und Social Media. Soziale Medien sind fixer Bestandteil des Alltags junger Menschen und tragen wesentlich zur Bildung der eigenen Identität bei. Laut Saferinternet.at sind die beliebtesten Sozialen Netzwerke in Österreich bei den 11- bis 17-Jährigen im Jahr 2021 WhatsApp (98 Prozent), YouTube (93 Prozent), Instagram (84 Prozent) und Snapchat (75 Prozent). Auch die Forschung hat dieses Thema längst aufgegriffen und zeigt potenzielle negative Auswirkungen auf das Körperbild durch Soziale Medien.
Im Rahmen des Vortrages erhielten die Zuhörenden auch spannende Einblicke in das Projekt „Inside: Social-Media-Empowerment im Kontext Gesundheit für Jugendliche“. Bei diesem Projekt geht es unter anderem um die Sensibilisierung sowie kritische Auseinandersetzung hinsichtlich Vorurteilen, Schönheitsidealen, Ernährung und Körpernormen mit Fokus auf Social Media (Empowerment) für Jugendliche und Multiplikator:innen der offenen Jugendarbeit.
Neben den drei Vorträgen gab es auch in diesem Jahr wieder genügend Raum für Vernetzung und Austausch. Im Rahmen eines Marktplatzes hatten die zahlreichen Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über die vielfältigen Arbeitsschwerpunkte, Handlungsfelder und Angebote der Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner der Plattform Prävention zu informieren und sich auszutauschen. Aber auch die Organisationen, Vereine und Einrichtungen, die im Netzwerk der Plattform Prävention aufgenommen sind, hatten die Gelegenheit sich untereinander kennen zu lernen, sich zu vernetzen und mit Pädagoginnen und Pädagogen aus der Praxis ins Gespräch zu kommen.
Mag.a Renée Slupetzky vertrat die AUVA bei der Fachtagung der "Plattform Prävention"
Offene Jugendarbeit bei der Fachtagung der "Plattform Prävention"
Harald Reinisch vertrat 4everyoung.at bei der Fachtagung der "Plattform Prävention"
Martina Wetschko, BSc MSc und Heidi Fackler vertraten die ÖGK bei der Fachtagung der "Plattform Prävention"
Im Rahmen der 6. Fachtagung der "Plattform Prävention" fand wie jedes Jahr, ganz im Sinne eines Netzwerktreffens, eine Vernetzung und Austausch der Teilnehmer:innen und der einzelnen Netzwerkpartner:innen statt. Dabei gab es die Möglichkeit, sich über die Angebote und Leistungen der verschiedenen Organisationen zu informieren und sich mit diesen zu vernetzen.
Folgende Organisationen nahmen als Netzwerkpartner:innen an der Fachtagung der "Plattform Prävention" teil:
- aidsHilfe Kärnten
- Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA)
- belladonna Frauen- und Familienberatung
- BVAEB – Landesstelle Für Kärnten
- Capless Institute Sozialpädagogisches Training & Coaching
- Caritas Männerberatung
- EqualiZ
- Hilfswerk Kärnten Fachbereich Psychotherapie.Psychologie.Beratung
- Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten
- Offene Jugendarbeit Netzwerk Kärnten
- Österreichische Gesundheitskasse
- Prävention Landeshauptstadt Klagenfurt
- Prävention und Suchtkoordination des Landes Kärnten
- Schulpsychologische und schulärztlicher Dienst der Bildungsdirektion für Kärnten
- Schulsozialarbeit Kärnten
- 4everyoung.at
Der Chor der VS 9 eröffnete die Fachtagung der Plattform Prävention musikalisch.
Für die musikalische Umrahmung sorgte in diesem Jahr, der Schulchor der VS 9 - Theodor-Körner-Schule Klagenfurt.
Ab der zweiten Schulstufe haben die Schüler:innen der VS 9 - Theodor-Körner-Schule die Möglichkeit, an den wöchentlichen Chorproben teilzunehmen. Die Leitung des Schulchors obliegt Frau Elisabeth Zechner.