Präventionsforen

Für Lehrende der Primar- und Sekundarstufe, der Polytechnischen Schule und der Schulen für Kinder mit erhöhtem Sonderbedarf im Schuljahr 2022/23

Das Präventionsforum ist eine fortlaufende Veranstaltungsreihe, die vierteljährlich in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule organisiert wird und zur Weitergabe von aktuellen gesundheitsrelevanten Themen dient.

Online-Veranstaltung 
Extremismus – Basisworkshop für Multiplikator:innen

Referent: Mag. Dieter GREMEL
Psychologe, Trainer, Mediator, Psychotherapeut
Beratungsstelle Extremismus, bOJA Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit

Der Begriff Extremismus stammt vom lateinischen Wort „extremus“ ab und bedeutet „äußerst“. Extremismus bezeichnet daher eine „zum Äußersten“ hin gerichtete politische, religiöse oder weltanschauliche Einstellung. Eine totale Veränderung des gesellschaftlichen Ordnungssystems wird angestrebt. Dabei ist die Anwendung von Gewalt und Zwang im Extremismus ein legitimes Mittel zur Zielerreichung. (Österreichische Strategie zur Extremismusprävention und Deradikalisierung, S.21) https://www.beratungsstelleextremismus.at/wp-content/uploads/2018/10/2236.pdf

Abhängig vom Kontext – was als radikal/extrem galt, kann zur Norm werden und umgekehrt (Kampf ums Frauenwahlrecht, Sklaverei …).
Der Vortrag gab einen Einblick in folgende Themenschwerpunkte:

  • Vorstellung der Beratungsstelle Extremismus
  • Elemente des Extremismus: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Absolutheitsanspruch, Rebellion /Protest gegen das herrschende System, Autoritarismus; Sündenbockmentalität, Legitimierung von Gewalt, Verschwörungstheorien, die Gruppe ist mehr als der/die Einzelne, Denken in Völkern, Kulturen, Religionsgemeinschaften, Schwarz-Weiß Denken, „Wir“ und die „Anderen“; „natürliche“ Ungleichheit.
  • RADIKALISIERUNGSPROZESSE: immer individuell (Bedürfnisbefriedigung), Kontext ist relevant, nicht zwingend linear, unabhängig von Bildung/sozialer Schicht -> Verengung des Blickwinkels.
  • Was macht extremistische Gruppen attraktiv? Überblick zu Radikalisierungsprozessen.
  • Identität und Gemeinschaft: Abwertung anderer Gruppen, Gefühle von Stärke, Überlegenheit und Selbstwirksamkeit, Teil einer „solidarischen“ Gemeinschaft, Geborgenheit, Sicherheit.
  • Suche nach Orientierung: klare und einfache Antworten auf komplexe Fragen, klare Regeln und Grenzen, Deutung für eigene Diskriminierungserfahrungen, zu den „Auserwählten“ gehören, die die Wahrheit kennen, Angst (z.B. vor Arbeitslosigkeit) wird kompensiert.
  • Protest, Rebellion: Action, Abenteuer, Abgrenzung von der Welt der Erwachsenen, maximale Aufmerksamkeit, Legitimierung von Gewalt.
  • Ideologie: Aufbau eines Staates, Utopie des Kalifats; „Heimat“; Volksgemeinschaft; Gerechtigkeit – Hilfe für die Unterdrückten.
  • Frauenbilder, Männerbilder: Held:in sein/Krieger:in sein, ein „richtiger“ Mann sein; das Gefühl eine traditionelle Frauenrolle (die der Westen ablehnt) zurück zu erobern; Klarheit über die eigene Gender-Rolle.

PRÄVENTION – HALTUNGEN

  • Kritische Haltung, Reflexion eigener Standpunkte und Vorurteile
  • Haltungen hinterfragen/kritisieren, nicht Personen
  • Lebensweltorientierung
  • Tragfähige Beziehung als Grundlage – Zuhören, Nachfragen
  • Position beziehen, aber nicht ins Argumentieren verfallen
  • Alternative Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, Empowerment

Webinar „Psychosoziale Gesundheit – ein Thema für die Schule?!“

Referentinnen:
Mag.a Petra Di Noia, Psychologin und Schulbegleiterin bei Styria vitalis
Mag.a Dr.in Inge Zelinka-Roitner, Soziologin, Leitung Gesunde Schule und www.feel-ok.at bei Styria vitalis

Der Vortrag gab einen Einblick in folgende Themenschwerpunkte:

  • Psychische Gesundheit und Erkrankung als Thema in der Schule
  • Fakten zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
  • Handlungsempfehlungen und konkrete Umsetzungsbeispiele für die schulische Praxis
  • Unterstützungsmöglichkeiten und Anlaufstellen
  • Links und Internetseiten mit Unterrichtsmaterialien und Informationen für Pädagog:innen
  • Beispiele aus der Praxis und Erfahrungsaustausch

Nähere Informationen finden Sie unter https:/styriavitalis.at.

Kurzvorstellung des lösungsfokussierten Programms „Ich schaff`s“ für den schulischen Alltag

Referentin:
Mag.a Patrizia Taschek
Psychologische Praxis für systemische Beratung und Lernberatung, Supervision und Coaching

Ziele des „Ich schaff`s“-Programms sind ein spielerisches, gemeinschaftliches und systemisches Arbeiten mit der Schulklasse, damit Fähigkeiten, die für die Bewältigung des Schulalltags notwendig sind, erlernt werden.

Bei Fragen wenden Sie sich an taschek.patrizia@aon.at.   

Folgend einpaar Internetseiten, auf denen Lehrende und Interessierte zumThema „Psychosoziale Gesundheit“ Informationen und Übungsmaterialen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bekommen können:

Unter https://styriavitalis.at/information-service/downloads/get-sekundarstufe/ finden Sie  zusammengefasste Hintergrundinformationen für Pädagog:innen sowie Stundenbilder zu unterschiedlichsten Themen wie z.B.:

  • Stress
  • Psychische Erkrankungen 
  • Selbstbewusstsein und Selbstwert
  • Ich, meine Gefühle und mein Körper
  • Psychosoziale Gesundheit

Unter https://styriavitalis.at/information-service/downloads/get-materialbox/ finden Sie Übungsanleitungen, Informationen für Pädagog:innen und einen Elternbrief zum Thema.

Psychosoziale Gesundheit
Unter https://www.ich-schaffe-das.at/ finden Sie  Unterrichtsmodule zur Ressourcenstärkung von Kindern und Jugendlichen.

Unter https://styriavitalis.at/information-service/downloads/get-materialbox/ finden Sie Arbeitsmaterialien zur Förderung der Gesundheitskompetenz für Volksschulen.

Unter https://wohlfuehlzone-schule.at/ finden Pädagog:innen Veranstaltungen, Materialien und Projekte mit den Zielen:

  • Psychosoziale Gesundheit und Wohlbefinden von Schüler:innen 
  • Mobbing an Schulen verhindern
  • Verbleib von Jugendlichen in Bildungsprozessen fördern (Drop-Out-Rate reduzieren)

Unter www.feel-ok.at finden Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen die entsprechenden Informationenzu unterschiedlichsten Themenbereichen, wie z.B. Stress, Suizidgedanken, Essproblemen, Rausch und Risiko, Cannabis oder Selbstvertrauen.

 

 

Vortrag „Selbstschädigende Verhaltensweisen in der Volksschule“
Selbstschädigende Verhaltensweisen als nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten wahrnehmen, verstehen, darüber sprechen und präventiv handeln. Mögliche Hilfestellungen und Anlaufstellen.

Referentin:
Dr.in Ulrike Lovsin-Brunner
Klinische Psychologin an der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters im
Klinikum Klagenfurt am Wörthersee und in freier Praxis

Der Vortrag gab einen Einblick in folgende Themenschwerpunkte:

  • Definition und Erkennen des selbstschädigenden Verhaltens im Kindesalter
  • Erscheinungsbilder, Strategien und Hintergründe
  • Häufigkeit
  • Hinweise auf selbstschädigendes Verhalten
  • Risikofaktoren
  • Mögliche Entwicklung in Richtung Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten
  • Empfohlene Vorgehensweise im Gespräch mit den betroffenen Kindern und in weiterer Folge mit den betroffenen Familien
  • Interventionen in der Schule

Wichtige Botschaft:

Selbstschädigendes Verhalten ist eine Bewältigungsstrategie des Kindes, um mit der aktuellen, belastenden Lebenssituation zurechtzukommen!
„Sie wollen nur Aufmerksamkeit …“, ist ein Irrtum!

Überblick und kurze Einführung in ausgewählte Internetseiten mit gesundheitsfördernden und präventiven Inhalten für den Unterricht inkl. Arbeitsmaterialien.

Unterstützung und Tipps bei der Suche von Schwerpunktthemen wie Medienkompetenz, Sucht, Stress, Cybermobbing, Ernährung, Bewegung, Schlafstörungen, Sexualität oder Gewalt usw.

Referentin:
Dr.in med. Tatjana Kampuš
Präventionsstelle der Abteilung Gesundheit, Jugend und Familie

Ziel der Einführung war es, mit Lehrenden gemeinsam Internetseiten zu erkunden, um Unterstützung und Tipps bei der Suche zu Schwerpunktthemen wie Medienkompetenz, Sucht, Stress, Cybermobbing, Ernährung, Bewegung, Schlafstörungen, Sexualität, Gewalt usw. leichter zu finden.

Es gab eine beispielmäßige, interaktive Einführung in folgende Internetseiten:

Vortrag, Überblick und kurze Einführung in ausgewählte Internetseiten mit gesundheitsfördernden und präventiven Inhalten für den Unterricht, inkl. Arbeitsmaterialien Unterstützung und Tipps bei der Suche zu Schwerpunktthemen wie Medienkompetenz, Sucht, Stress, Cybermobbing, Ernährung, Bewegung, Schlafstörungen, Sexualität, Gewalt usw.

Referentin:
Dr.in phil. Jutta Hafner-Sorger
Präventionsstelle der Abteilung Gesundheit, Jugend und Familie - Koordination Prävention und Diaetologin

Ziel der Einführung war es, mit Lehrenden gemeinsam Internetseiten zu erkunden, um Unterstützung und Tipps bei der Suche zu Schwerpunktthemen wie Medienkompetenz, Sucht, Stress, Cybermobbing, Ernährung, Bewegung, Schlafstörungen, Sexualität, Gewalt usw. leichter zu finden.
Es gab eine beispielmäßige, interaktive Einführung in folgende Internetseiten:

Vortrag "Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten – wahrnehmen, verstehen, darüber sprechen Informationen zum nicht-suizidalen selbstverletzenden Verhalten"
Mögliche Hilfestellungen und Anlaufstellen.

Referentin:
Dr.in Ulrike Lovsin-Brunner
Klinische Psychologin an der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters, Klinikum Klagenfurt am Wörthersee und in freier Praxis

Der Vortrag gab einen Einblick in folgende Themenschwerpunkte:

  • Definition und Erkennen des selbstschädigenden Verhaltens im Kindesalter
  • Erscheinungsbilder, Strategien und Hintergründe
  • Häufigkeit
  • Hinweise auf selbstschädigendes Verhalten
  • Risikofaktoren
  • Mögliche Entwicklung in Richtung Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten
  • Empfohlene Vorgehensweise im Gespräch mit den betroffenen Kindern und in weiterer Folge mit den betroffenen Familien
  • Interventionen in der Schule

Wichtige Botschaft:

Selbstschädigendes Verhalten ist eine Bewältigungsstrategie des Kindes, um mit der aktuellen, belastenden Lebenssituation zurechtzukommen!
„Sie wollen nur Aufmerksamkeit …“, ist ein Irrtum!

Mobben erkennen, stoppen und vorbeugen
Mobbing und Hänseleien gefährden nicht nur die mentale Gesundheit einzelner, betroffener Kinder, sondern schaffen auch in Gruppen und Klassenverbänden eine angstvolle, von Misstrauen geprägte Atmosphäre. Wie gelingt es negative Dynamiken rechtzeitig zu erkennen und durch gezieltes Intervenieren nachhaltige Probleme zu verhindern?

Referentin:
Dr.in med. Brigitta Lienbacher
Fachärztin für Kinder- & Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
Psychotherapeutin sowie Leiterin des Psychosozialen Therapiezentrums Villach

Der Vortrag gab einen Einblick in folgende Themenschwerpunkte:

  • Begriffserklärungen „Mobbing“ und „Bullying“
  • Abgrenzung zu anderen Konfliktformen
  • Erscheinungsformen von Mobbing
  • Inhalte und mögliche Ursachen von Mobbing
  • Gruppendynamische Prozesse und unmittelbare Folgen von Mobbing
  • Krankmachende und langfristige Folgen für Betroffene
  • Risikomerkmale und Psychodynamik bei Betroffenen
  • Familiäre Bedingungen und Psychodynamik bei Handelnden
  • Die Rolle der Erwachsenen
  • Beispiele aus und in der Literatur und in Filmen
  • Literaturempfehlungen und professionelle Anlaufstellen/Hilfsangebote in Kärnten

(Cyber-)Mobbing hat (ein) System – Lösungsansätze für den Lebensraum Schule

Dieser praxisorientierte Vortrag gibt einen Einblick in die Entstehung und Entwicklung von (Cyber-) Mobbing und geht auf die einflussnehmenden Faktoren zur Gewalt-Aufrechterhaltung ein. Mit Hilfe eines Fallbeispiels werden das systematische Vorgehen und mögliche Lösungen bei (Cyber-) Mobbing-Vorfällen auf verschiedenen Ebenen erarbeitet.

Referentin:
Mag.a Eva Krainer, Verein EqualiZ – Gemeinsam vielfältig!

Die Workshop-Angebote und Fortbildungsmöglichkeiten von EqualiZ finden Sie unter https://www.equaliz.at/.    

Rechtliche Grundlagen der Ersten Hilfe und Medikamentenverabreichung im Schulalltag
Fragen aus der Praxis 

Referentin:
Dr.in med. Simone Hyden-Krassnitzer
Schulärztin des Schulzentrums Hubertusstraße und der HTL Mössingerstraße
Referentin der Schulärzt:innen der Ärztekammer Kärnten